Kirchenfenster
Die fünf Fenster bilden ein Ensemble. Ihr gemeinsames Thema ist „Jesus Christus“. Sie wurden 1950 von dem Künstler Oswin Amann gemacht. Die Deutung geht vom Mittelfenster aus, welches das Ziel der Geschichte deutet (Apokalypse-Fenster). Links und rechts davon befinden sich Fenster mit Abkürzungen für Jesus: IHS (der irdische Jesus, das Jesus-Fenster) und XP (der erhöhte Christus, das Christus-Fenster). Ganz außen wie ein Rahmen A und W (Alpha- und Omega-Fenster) als Zeichen von Beginn und Endziel der Schöpfung. Die Gruppe der fünf Fenster und die Kirchendecke bilden wiederum ein Ganzes.
Das Apokalypse-Fenster
Von oben nach unten sehen wir: ein Dreieck (Dreifaltigkeit), darin eine Taube (Hl. Geist), unterhalb Christus, den König, am Kreuz – in priesterlichen Gewändern, aber ohne Wundmale (er ist bereits erhöht). Zu seinen Füßen der besiegte Drache. Vor ihm ein Gefäß mit Weihrauch (Sinnbild der Gebete zu Christus). Vom Fuß des Kreuzes aus gehen sieben Ströme (die Sakramente). Den unteren Abschluss bilden drei Fische – im Griechischen ICHTHYS, eine Abkürzung für „Jesous Christós Theou Yiós Sotér“ = Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser.
Links und rechts vom Christkönig zwei Gestalten: Die eine mit zerbrochenem Stab und verbundenen Augen, hinter ihr ein zerfallendes Gebäude. Sie soll die Synagoge darstellen. Die andere Figur hält einen Kelch und weist auf Christus hin. Neben ihr die Kirche Namen Jesu (noch mit dem Rosettenfenster über dem Eingang).
Das Namen-Jesu-Fenster
In großer, rotbrauner Schrift steht hier JHS. Es sind die Anfangsbuchstaben des griechisch geschriebenen „Jesus“. Das Fenster will die Menschheit Jesu darstellen. Oberhalb der Schrift ein Stern und eine Taube. Von beiden gehen Strahlen aus. Die Taube (Hl. Geist) sendet Strahlen nach rechts unten auf eine Lilie (Maria). Der Stern (von Bethlehem) leuchtet schräg nach links unten auf Gefäße (Geschenke der Weisen aus dem Morgenland). Zwischen diesen Geschenken und Maria steht eine Krippe. Links und rechts des JHS sind Fische zu sehen (eucharistisches Symbol).
Das Christus-Fenster
Es enthält in gleicher Farbe wie das Namen-Jesu-Fenster das sogenannte Christus-Monogramm XP (Chi-Rho), für das griechisch geschriebene XPISTOS = Christus. In diesem Fenster soll das Wirken des erhöhten Christus dargestellt werden. Auf dem Rho eine Krone. Links und rechts vom Monogramm die eucharistischen Zeichen von Brot (Ähren) und Wein (Trauben). Die Trauben bilden mit dem Rho einen Weinstock („Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Reben ...“). Über dem Monogramm zwei Paradiesvögel (im Mittelalter gern als Symbol für die Seelen verwendet), unterhalb ein Buch (Evangelium) und Schafe (die Herde Christi).
Das Alpha-Fenster -Schöpfungs-Fenster
„Alpha“ steht für „Anfang“. Das Fenster enthält rings um den Buchstaben verschiedene Zeichen des Geschaffenen gemäß dem Schöpfungsbericht: Sonne, Mond, Sterne, die Erdscheibe, Tiere des Wassers und der Luft. Im oberen Teil des Alpha sehen wir die Schlange (Teufel; oder die am Holz erhöhte Schlange des Mose), darunter Adam und Eva als Herrscher über die Geschöpfe (Fisch und Pferd).
Das Omega-Fenster
Omega als letzter Buchstabe des griechischen Alphabets steht für „Ende, Vollendung“. Oben sehen wir das himmlische Jerusalem, offen für alle. Das offene Tor erinnert an die Eingangstüre unserer Kirche. Von der Stadt gehen Lichtstrahlen aus. Im Omega finden wir das Buch des Lebens („LIBER VITAE“), darüber das Kreuz im gelblich-goldenen Schein (Herrlichkeit). Unterhalb des Omega eine Waage (Gericht und Gerechtigkeit Gottes), links davon ein Krug, rechts ein Korb mit Broten (beides Zeichen für das Gebot der Nächstenliebe – oder eucharistisches Symbol).